Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Regina Willi:
Die marianische Deutung der alttestamentlichen „Weisheit“ bei Joseph Ratzinger und Leo Scheffczyk
(FKTh 2013-2, S. 110–125)

Im ganzen theologischen Wirken von Kard. Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.) wird die marianische Deutung der Weisheit sichtbar, nämlich dass die Weisheit gegenüber der Wissenschaft als das demütige und selbstlose Offenbleiben für das Ganze erscheint, für den tragenden Grund des Ewigen, in der ständigen Unruhe und Sehnsucht nach der Wahrheit. Maria ist durch ihr Ja bei der Verkündigung und durch ihr ganzes Leben in höchster Weise zum Thron der Weisheit geworden, wo die Weisheit Gottes gleichsam ihr Zelt aufgeschlagen hat. Für Kardinal Scheffczyk lässt sich Maria, wenn auch in einem analogen Sinne als Subjekt der göttlichen Weisheit verstehen, insofern sie von der göttliche Weisheit ihres Sohnes gänzlich erfüllt und durchdrungen ist. Damit erfasst das gläubige Denken an Maria tatsächlich etwas Neues gegenüber ihrer Bezeichnung als „Jungfrau“ und „Mutter“, etwas Eigenes an ihrer Gestalt, an ihrer Aufgabe für die Welt und an ihrer Bedeutung für die Menschen.

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