Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Helmut Moll:
Ist die päpstliche Heiligsprechung ein Ausdruck des unfehlbaren Lehramtes?
Geschichtliche und theologische Erörterungen
(FKTh 2016-1, S. 56–74)

Der Autor führt eine Reihe problematischer Fälle aus der Kirchengeschichte und verschiedene theologische Argumente gegen die Unfehlbarkeit von Heiligsprechungen an. Er zeigt auf, wie augenscheinliche Missverständnisse und offensichtliche Fehler in der Kirchengeschichte nicht gut als Argumente dafür herhalten können, die Verbindung zwischen dem Akt der Heiligsprechung und der Unfehlbarkeit des Lehramtes aufzuheben. Die Argumentation führt zu einer Note der Glaubenskongregation von 1998 zu diesem Thema. Diese weist auf die lange Praxis der Kirche hin, um die Unfehlbarkeit nicht nur im Hinblick auf Wahrheiten zu sehen, die durch die göttliche Offenbarung vorgegeben sind und in Dogmen ausgedrückt werden, sondern auch in Bezug auf Entscheidungen, die dazu eine unmittelbare Nähe besitzen, wie z. B. die Legalität der Papstwahl oder die Gültigkeit eines ökumenischen Konzils. Die Unfehlbarkeit der Heiligsprechung wurzelt genau in solch einer definitiven Entscheidung.

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