Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Josef Spindelböck:
Das Leben aus dem Ehesakrament
Der inkarnatorische und dynamische Charakter der christlichen Ehe
(FKTh 2016-3, S. 182–198)

Die sakramentale Ehe kann nur in der Zusammenschau all ihrer natürlichen und übernatürlichen Aspekte angemessen erfasst werden; in ihrer inkarnatorischen Dimension hat sie teil am Mysterium der bräutlichen Beziehung Christi zur Kirche. In der Geschichte der Kirche wurde diese Wahrheit immer tiefer erkannt, wobei dem Lehramt der Päpste des 20./21. Jh. besondere Bedeutung zukommt. Die beiden Bischofssynoden über Ehe und Familie sowie das Nachsynodale Apostolische Schreiben »Amoris laetitia« von Papst Franziskus leiten uns an, die Sakramentalität der Ehe nicht als etwas rein Statisches zu begreifen, sondern als lebenslangen Prozess der Entfaltung und Reifung der Gatten, in den auch ihre Kinder miteinbezogen sind. Die Gnade Christi nimmt die natürlichen Eigenschaften der Ehe auf und vervollkommnet sie. Auf diese Weise zeigt sich in der christlichen Ehe und Familie ein ursprünglicher Typus der Kirche als »Hauskirche«, die auch wirksam wird für das Wohl der Gesellschaft.

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