Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Jörgen Vijgen:
Ist ein katholischer Staat im Lichte des Zweiten Vatikanischen Konzils theoretisch noch möglich und erstrebenswert?
(FKTh 2016-4, S. 291–305)

Wie der Titel des Artikels deutlich macht, sollen hier zwei Fragen beantworten werden: (1) ob ein katholischer Staat theoretisch noch eine Möglichkeit darstellt und, wenn dem so ist, (2) ob man danach streben sollte, einen solchen katholischen Staat zu verwirklichen. Obwohl diese Fragen Gegenstand intensiver und oft auch emotionaler Debatten geworden sind, werden sie in der nachkonziliaren Kirche gewöhnlich negativ beantwortet, und zwar mit Verweis auf Dignitatis humanae und andere Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils. In diesem Artikel möchte ich hingegen, gerade auf Grundlage der Dokumente des Zweiten Vatikanums, für eine positive Antwort auf beide Fragen argumentieren. Das Zweite Vatikanum lässt nicht nur die Möglichkeit eines katholischen Staates offen, sondern stützt auch die Auffassung, dass ein katholischer Staat erstrebenswert ist. Um die Diskussion möglichst objektiv zu gestalten, habe ich die mittelalterliche Form der Debatte gewählt: die Quaestio. In ihr werden die wesentlichen Argumente für und wider zunächst aufgeführt und dann auf Grundlage des Respondeo – der Antwort, welche das Corpus der Quaestio bildet – diskutiert.

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