Zusammenfassung
Kaspra Sannikova:
Die Spiritualität des Blutes Christi in Geschichte und Gegenwart
(FKTh 2020-3, S. 187–215)
Der 1. Teil dieser Arbeit zeigt den Beitrag der verschiedenen Epochen der Blut-Christi-Verehrung: Von der biblisch-patristischen Zeit her, über eine Vertiefung im Mittelalter hin zu gesteigerter Sensibilität für Sühne und Miterlösung in der Neuzeit – bis hin zur Anerkennung der Zentralität des Blutes Christi für die christliche Existenz (19. Jh.) und dem Streben nach der Überwindung einer Trennung von Glauben und Leben (20 Jh.). Der 2. Teil stellt zwei zeitgenössische Aktualisierungsansätze einer Blut-Christi-Spiritualität mit gegensätzlicher Hermeneutik vor: Der erste Vorschlag (R. Schreiter, B. J. Fischer) entspringt dem Ansatz der Befreiungstheologie; der zweite (W. Wermter) erschließt mit seiner Vision der „mystisch-universalen Gegenwart“ des Erlöserblutes in der Welt einen wichtigen, neuen Horizont im Bereich dieser Spiritualität.