Zusammenfassung
Michael Stickelbroeck:
Die Theologie in Lateinamerika
(FKTh 2020-4, S. 262–280)
Diese Skizze zur neueren Theologie in Lateinamerika zeigt drei Tendenzen auf, die aktuell für die dortige Entwicklung bestimmend sind: die Rezeption der Pluralistischen Religionstheologie in der Applikation auf das Mosaik präkolumbianischer Religionen, die Wiederkehr der – allerdings modifizierten – Theologie der Befreiung und eine radikalisierte feministische Theologie. Manche Theologen machen sich stark für eine indigene Theologie, die zum einen aus dem Prinzip des Pluralismus und zum anderen aus dem Prinzip der Befreiung von kolonialen Überfremdungen generiert wird. Nicht immer explizit thematisiert wird der Bezug auf postmoderne philosophische Vorentscheide, die jedoch den Diskurs leiten. Daher schließen sich an die Darstellung der gängigen theologischen Richtungen einige kritische Anfragen im Hinblick auf die Grundlagen des postmodernen Denkens an.