Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Winfried König:
„Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht“ (Jes 7,9)
Der Glaube an den lebendigen Gott in der Antrittsvorlesung J. Ratzingers 1959
(FKTh 2022-1, S. 1–14)

Angesichts des Rückgangs der Glaubenspraxis in den Fünfzigerjahren beschäftigte sich Joseph Ratzinger schon zu Beginn seiner akade­mischen Laufbahn mit der Frage nach dem „Gott des Glaubens“. In der konfessionellen Landschaft Westdeutschlands standen sich intellektuell eine katholische „Schultheo­logie“ und ein evangelischer „Bibelglaube“ gegenüber. Ratzinger weist darüber hinaus auf eine dritte Komponente, auf den Glau­ben an den lebendigen, persönlichen Gott, hin. Damit gelingt ihm die denkerische Ver­bindung zwischen dem transzendenten Gott und seiner Offenbarung in Zeit und Geschichte durch die jeweilige Erfüllung prophetischer Verheißungen. Darüber hi­naus ist das Verhältnis des Menschen zu Gott ein dialogisches, ja ein Liebesgesche­hen. In dem beständig geübten Austausch mit dem lebendigen Gott findet der Mensch seinen Sinn und wird fähig, Gemeinschaft in Fülle zu leben.

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