Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Michael Wladika:
Religion und Staat
Unterscheiden, Transzendieren, Zusammenhang Herstellen
(FKTh 2023-1, S. 39–57)

Staaten sind Gemeinschaftsformen, die zugleich geordnet und gut sind, mit Struktur und Sollensforderung auftreten. Das impliziert, dass ihre Ordnungsprinzipien willkürfrei sind. Dazu ist erforderlich, dass sie auf Erstursächliches zurückgehen. Dieses wieder ist religiös präsent: Religiös denken sich Menschen in ihrem Zusammenhang mit ihrem ersten Ursprung. Ohne Religion gibt es daher relevante menschliche Gemeinschaften weder faktisch noch normativ. Um diese Zusammenhänge gründlich und rational kritikfest einsehen zu können, müssen Religion und Staat zunächst radikal unterschieden werden. Damit erst können dann alle die untergeordneten, irdischen, politischen Dinge von oben her und so erst wirklich begründet und stabil gewertet und verstanden werden. Als Außenseite des Ganzen ergibt sich – die Ideologiekritik gehört zum Exoterischen der Philosophie – eine entsprechende Einordnung der kuriosen säkularen Projekte der neueren Zeit.

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