Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Michael Wladika:
Ordnung. Begriffsbestimmung, praktische Verwirklichung und Beziehung zur Gerechtigkeit
(FKTh 2023-2, S. 138–145)

Ohne zu ordnen kann man nicht handeln und auch nicht diskursiv denken. Daher ist es wichtig zu wissen, was Ordnung ist: Ordnung ist ein Verhältnis zwischen dem Einen und dem Vielen. Es ist das die ursprünglichste Form und damit der Begriff der Ordnung. Indem aber das Eine dem Vielen vorgeordnet ist, ist damit gegeben, dass Ordnen Vereinheitlichen von Vielem ist. Das gilt auf Seins- wie Erkenntnisebene. Und das lässt sich weiter in den Bereich praktischer Ordnungsformen hineinverfolgen, also in solche, die nicht das Denken, das Sein, die natürliche Wirklichkeit strukturieren, sondern die Menschen und die Staaten in ihren Handlungs- und Lebensweisen. Die ungeordnete Wirklichkeit zur Ordnung zu führen, das bedeutet da gerade, vorhandenes Sein auf die bestmögliche Weise zu strukturieren. Und hier kann man schließlich der Auffassung sein, dass Gerechtigkeit die wichtigste Ordnungsform des Praktischen als solchen ist. Das legt zumindest eine sehr lange Tradition sehr nahe. Und es scheint hier zu sein wie fast immer: So traditionsnahe ist zugleich so rationalitätsdicht wie nur immer möglich.

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