Vierteljahresschrift für das Gesamtgebiet der katholischen Theologie
Begründet von Kardinal Leo Scheffczyk • ISSN 0178-1626
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Zusammenfassung

Michael Wladika:
Institutionen
Begriffsbestimmung, Wichtigkeit, Beispiele
(FKTh 2023-3, S. 195–213)

Institutionen gestalten, stabilisieren, lenken. Sie synthetisieren, fassen die Menschen, die ihnen angehören, als ihr Material zusammen und strukturieren sie. Das aber so, dass Materie und Form ganz aufeinander hin angelegt sind, einander nicht fremd. Zuerst muss der Institutionenbegriff verstanden sein: Institutionen sind die Verwirklichungsformen des Menschen als selbsttranszendent, als doppelt selbsttranszendent, also als in Gottes- und Menschenbezügen aktualisiert. Menschen sind daher von Natur aus institutionalistisch. Welches sind die wirklich wichtigen Institutionen? Kirche, Familie, Staat. Und dann gibt es natürlich noch Substandard-Surrogate der genannten Riesenformen: internationale Vereine, Nichtregierungsvereine, ökonomische Assoziationen. In der Entwicklung des Institutionenbegriffs und auch im Durchdenken hier vor allem der Institution Familie zeigt sich u.a. auch: Emanzipation aus den Institutionen heraus ist unmenschlich. Ohne Disziplin und Mission verfallen die Menschen wie die Gemeinschaften; diese aber, die Disziplin und die Mission, sie müssen als objektiv und verpflichtend da sein. Man muss sozusagen ernsthaft Wollen wollen. Das geht nur institutionell vermittelt.

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