Zusammenfassung
Michael Wladika:
Der unbedingt transzendente Gott und die vielen unterschiedenen Völkerengel
(FKTh 2024-3, S. 200–207)
Um das Verhältnis zwischen Religion und Nation richtig zu denken, ist erforderlich zunächst das Denken des einen, des transzendenten Gottes, der gar nicht von dieser Welt ist. Damit erst ist ein Standpunkt da, von dem aus stabile Wertungen möglich sind, von dem aus der Rest gefasst werden kann, das Viele, die Dinge, die von dieser Welt sind. Das entspricht der absoluten Priorität Gottes vor den Menschen und Gemeinschaften. Daraus wieder folgt eine zunächst radikale Vergleichgültigung des kompletten politischen Bereichs. In dem und durch den Bezug auf den transzendenten und einen Gott sind alle weltlichen, menschlichen, politischen, nationalen Unterschiede weg. Aber: Nur in diesem und durch diesen Bezug. Nicht unabhängig davon oder in anderen Punkten für sich genommen. Also: Mit Blick auf Gott sind wir eins. Denn es gibt nur einen Gott. Nicht mit Blick aufeinander. Denn wir sind viele. Wenn die Nationen der Civitas Dei untergeordnet und auf diese ausgerichtet sind, gibt es mit der Loyalität einer Nation gegenüber grundsätzlich keine Probleme. Das zeigt sich auch im Denken der Völkerengel.